Autor: flinkefeder

Wer uns kennt weiß, dass Teile unserer Truppe ziemlich frankreich-/alpenaffin sind. Nachdem es bereits im März nach Serres ging, war im Juli Zeit für das „Sommerdomizil“ Aspres. Aspres kennen die meisten (Segel-)Flieger vielleicht nicht – der Flugplatz liegt keine 10km weiter nördlich von Serres entfernt und somit ebenfalls im Buechtal.  Dort hatten wir so richtig die Möglichkeit, die Seele baumeln zu lassen. Das war insofern auch sehr einfach, da wir wunderbare Temperaturen hatten. Zugegebenermaßen wurde es mittags vor dem Start schon sehr warm, aber dafür mussten wir uns im Gegensatz zum März nicht in Skiunterwäsche und Skyboots werfen. Neben schönen Flügen nutzten wir die Mistraltage (bei Mistral ist in Aspres aufgrund eines Rotors leider kein Flugbetrieb möglich) zum Wandern und Rafting! Das möchten wir im nächsten Sommer unbedingt nochmal machen!

Abgesehen davon, dass Segelfliegen sowieso das schönste Hobby der Welt ist (wir sind hier überhaupt nicht überheblich), fällt es viel leichter, die Lizenz für einen Motorsegler (oder auch ein Motorflugzeug) zu erlangen, wenn man das Prinzip des Fliegens verstanden hat. Wie schnell das geht, haben Florian und Berat bewiesen. Die beiden haben heute jeweils ihren Prüfungsflug mit Bravour bestanden und dürfen sich nun offiziell zu den Spritnasen zählen. Herzlichen Glückwunsch!

Das Schöne an langen Wochenenden ist, dass man nicht darauf angewiesen ist, dass nur der Samstag und der Sonntag zum Fliegen taugen. Und an Fronleichnam wurde die Anzahl der Flugtage so einfach verdoppelt. Hendrik legte am Feiertag ertsmal mit einer C-Prüfung vor und steuert nun langsam auf die Zielgerade in Richtung Lizenz zu. Besonders für Caro und Marie lohnte sich der Flugbetrieb am Brückentagfreitag! Sie haben mit der B-Prüfung den nächsten Prüfungsabschnitt auf dem Weg zur Lizenz absolviert. Herzlichen Glückwunsch! Ebenfalls am Brückentagfreitag konnte Maxi den ersten F-Schlepp allein fliegen – herzlichen Glückwunsch! Und weil es – für den Hegenscheid eher untypisch – sehr warm war, gab es noch Spaghettieis am Start:)

Ein absolutes Highlight war aber der Samstag – mit dem längsten Tag des Jahres. Vorab hatten wir uns entschieden, nicht mit Sonnenaufgang mit dem Flugbetrieb, sondern erst um 10 Uhr morgens zu beginnen. Also quasi einmal um die Uhr. Und auch am Samstag hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Weil es weiterhin so warm war (und Spaghettieis nicht die Lösung für alles ist), verzog sich ein Teil der Truppe regelmäßig in unser Vereinsheim und in den aufgebauten Pool, um einen kühlen Kopf zu bewahren. So konnten wir bis abends durchhalten und pünktlich zur bürgerlichen Dämmerung gab es den letzten Flug des Tages. Als die Halle eingeräumt war, war es bereits richtig finster und wir Hegenscheider Adler sehr glücklich über den Flugtag. Da der Sonntag der vierte heiße Tag auf dem Hegenscheid in Folge war, entschlossen wir uns bereits morgens, den Flugbetrieb mittags zu beenden. Safety first 😊

Ostern war das erste lange Wochenende in dieser Saison und das haben wir ausgenutzt. Vier mögliche Flugtage wurden zu vier ausgenutzen Flugtage. Konnten wir am Freitag erst am Nachmittag ein paar Starts machen, ging es Samstag richtig los! Janis (endlich vierzehn Jahre alt) durfte das erste Mal alleine fliegen! Und das nicht nur für ein paar Minuten. Er zeigte eine ausgesprochen ausgeprägte Thermikschnüffel-Nase und wäre ewig geflogen – wenn seine Fluglehrer nichts dagegen gehabt hätten. Da es am Sonntag am frühen Abend regnen sollte, wurden bereits am Sonntagmorgen gegen acht Uhr die Hallentore aufgeschoben, um die Flugzeuge an den Start zu schieben. Nachdem wir sie abends gegen 18:20 Uhr abends wieder zuschoben, blieben uns noch 20 Minuten, bis sich die Himmelschleusen öffneten – und wir Energie für den Montag tanken konnten. Und unsere Bilanz kann sich sehen lassen:

• 143 Segelflugstarts
• 24:28 Flugstunden
• 363km Streckenkilometer
• ein erster Alleinflug
• eine Umschulung auf die LS 4

Im März ging es für unseren Duo Discus und unsere Alpenflieger wieder nach Serres la Batie in Südfrankreich, um den Saisonbeginn ein bisschen nach vorne zu verlagern. Die Vorhut, die sich bereits ausgemahlt hatte, den Rest wieder mit Fotos aus der Welle in 5900m neidisch zu machen, saß die erste Woche größtenteils im Regen. Pünktlich zur Ankunft des Rests wurde es besser und die Saison 2025 konnte starten! Obwohl wir in diesem Jahr auf Mistral und die damit verbundenen Wellenflüge verzichten mussten, kamen wir denoch auf unsere Kosten. Die Ecrins, das Tal von Barcelonette und der Parcours sehen verschneit malerisch aus. Bilder gibts natürlich auch. Im Sommer geht es wieder nach Aspres (liegt im gleichen Tal wie Serres), dann hoffentlich mit weniger Schnee und noch weniger Regen.

Der Winter gilt für uns Flieger als Durststrecke, bis es im Frühjahr endlich wieder so richtig losgeht. Das heißt aber nicht, dass im Winter überhaupt nicht geflogen wird. An diesem Wochenende war das Wetter gut, der Flugplatz nicht zu nass und das bedeutete: Unser Motorsegler durfte fliegen! Wir freuen uns, wenn es wieder so richtig auf und über dem Hegenscheid rund geht!

Im Winter geht es bei uns auf dem Hegenscheid normalerweise etwas ruhiger zu. Doch manchmal haben wir Glück und wir haben weder Regen im Sauerland (selten) noch einen Sumpf als Flugplatz (mindestens genauso selten). Und gestern hatten wir Glück! Hier ein paar Bilder von unserem gestrigen Flugbetrieb

In diesem Jahr fand die Segelkunstflug-WM in Oschatz (in der Nähe von Leipzig) statt und der LSV Hegenscheid e.V. war in diesem Jahr mit gleich zwei Piloten vertreten! Holger und Nora traten beide in der Klasse Advanced an und freuten sich auf ihre erste gemeinsame WM, die gleichzeitig auch noch eine Heim-WM war. Den Flugplatz Oschatz kannten die beiden schon von der Deutschen Meisterschaft, die dort vor zwei Jahren stattfand. Mit einer großen Parade wurden die insgesamt 55 Teilnehmer aus 11 Nationen vom Flugplatz zum Marktplatz gefahren (die Fahrzeuge reichten von der Rikscha bis zum LKW) und dort von den Eiwohnern in Empfang genommen. Der Wettbewerb war sehr gut organisiert und unsere Piloten fühlten sich Pudelwohl. In der Klasse Advanced konnte Holger den 20. Platz erfliegen und Nora den 32. Platz.